Die Welt in uns

Neurowissenschaftler haben herausgefunden, dass die Gegenwart etwa drei Sekunden dauert. Alles andere buchen wir ab unter „Vergangenheit“ oder „Zukunft“. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb es uns oft so schwer fällt, im Hier und Jetzt zu verweilen.

Die Vergangenheit hingegen ist ein ständig länger werdendes Band, das unser Leben zusammenhält. Und die Zukunft? Das ist der Ort, dem wir in jeder Minute entgegeneilen–nicht wissend, was ins dort erwartet. in diesem Spannungsfeld leben wir. Und man könnte vielleicht sogar sagen , dass wir von dieser Sicht der Dinge geradezu besessen sind. Alles unterteilen wir in ein „Vorher“ und „Nachher“– und ein kurzes „Jetzt“.

Aber ist das wirklich die einzige Möglichkeit, uns selbst und unser Leben. Ja die gaze Welt zu begreifen? Der Naturphilosoph Ralph Waldo Emerson unterbreitet uns einen Vorschlag, der eine weitere, grossartige Möglichkeit bietet. Gewissermassen eine Tür, die wir vielleicht übersehen haben. Worauf er hinweisen möchte, ist dieser eine Gedanke: „Was hinter uns und vor uns liegt, ist nichts, verglichen mit dem was in uns liegt.“ Und das besondere daran ist, dass diese Welt in uns mit jedem Tag und jeder Erfahrung wächst. Sie wird reicher, klüger und erfüllender, indem wir sie nutzen.

Statt also nur auf das Äusserliche zu blicken–auf das Vergangene und das Ungewisse– können wir auch in uns Stärke sammeln, Freude schöpfen und Freiheit finden.

Für Ralph Waldo Emerson war dies der Schlüssel zu einem wahrhaften und erfüllten Leben–und letztlich auch der Schlüssel zur äusseren Welt da draussen: “Auch wer um die ganze Welt reist, um das Schöne zu suchen, findet es nur, wenn er es in sich trägt.“

Aus der Happinez