8 Tipps für Energie und Motivation im Home Office

Dass wir das Online-Lernen für die kommende Zeit als Standardnorm sehen müssen, ist für uns alle eine sehr spezielle Situation.

Jede/r Lehrende/r erfährt dieses Online-Unterrichten natürlich anders. Ich weiss nicht wie es für dich ist. Vielleicht erfährst du es als Segen weil du jetzt viel Kreativer werden und deine Kreativität und Ideen auf andere Art und Weise mit den Schüler und Schülerinnen teilen kannst. Vielleicht erfährst du auch mehr Ruhe, weil du jetzt auf Abstand Teil von dem Lehrprozess deiner Lernenden sein kannst.

Die Chance ist gross, dass du deine Schüler und Schülerinnen vermisst. Höchstwahrscheinlich siehst du aber auch Seiten, die du noch nie gesehen hast und du hast Gespräche die du noch nie gehabt hast.

Fakt ist, dass sich für dich viel verändert hat und das heisst, dass du jetzt schon seit zwei Wochen versuchst deinen Weg in dieser total neuen Situation zu finden.

Natürlich spielen deine persönlichen Umstände zuhause eine sehr wichtige Rolle. Vielleicht geniesst du es von zuhause aus arbeiten zu können. Vielleicht macht es die Situation zuhause aber auch nur noch viel schwieriger, deinen Beruf als Lehrperson auszuüben.

Egal, wie deine eigene Situation im Moment ist, die Tipps die ich hier beschreibe sind da um dich in deiner Situation zu unterstützen.

 

Tipp 1

Gib deinem Arbeitsplatz deine Aufmerksamkeit.

Was ist für dich wichtig an deinem Arbeitsplatz? Was möchtest du um dich herum haben und was nicht? Brauchst du Ruhe bei deiner Arbeit? Wie kannst du das bewusst gestallten?

Welcher Atmosphäre ist für dich wichtig? Und wie kannst du die richtige Atmosphäre schaffen? Vielleicht brauchst du eine Pflanze, Fotos oder frische Luft, sodass du dich in Arbeitsmodus bringen lässt?

Die richtige Arbeitsatmosphäre sorgt dafür, dass du gerne an deinem Arbeitsplatz gehst um deine Arbeit zu erledigen.

Gestallte dir deinen Arbeitsplatzplatz so, sodass du dich wohl fühlst

Gestallte dir deinen Arbeitsplatzplatz so, sodass du dich wohl fühlst

Tipp 2

Nimm wahr wie du dich fühlst, bevor du in Kontakt mit deinen Schüler und Schülerinnen trittst.

Bevor du Kontakt mit deinen SuS aufnimmst, nimm immer kurz wahr wie du dich fühlst. Brauchst du noch etwas an deinem Arbeitsplatz? Brauchst du noch etwas für dich? Bist du neugierig? Oder spürst du ein bisschen Nervosität? Vielleicht richtest du deine Aufmerksamkeit kurz auf deinen Atem, lässt alle andere Rollen die du zuhause noch spielst los und machst bewusst den Übergang in deine Rolle als Lehrperson.

 

Tipp 3

‚Schwänze’ ab und zu und geniesse es.

Jetzt hast du die Möglichkeit während deiner Arbeit mal Pausen zu machen. Ergreife diese Momente und schwänze mit gutem Gewissen. Du darfst! Du kannst dich nachher wieder erfrischt an die Arbeit machen.

 

Tipp 4

Finde Rituale die unterstützend für dich sind.

Rituale können eine wichtige Rolle spielen, wenn du vor und während deiner Arbeit Kontrolle, Konzentration und Motivation erfahren möchtest. Es geht darum, dass du Handlungen immer wieder wiederholen kannst. Vielleicht einfache stehende oder sitzende Bewegungen, dir selbst mal ein Lächeln schenken, immer das gleiche Glas gefüllt mit Wasser mitnehmen, eine Atemübung machen, etc...

Ich könnte mir vorstellen dass es dir helfen würde, ein Ritual zusammen mit den Kindern zu machen – als Markierung für den Moment dass du jetzt wieder an die Arbeit musst und nicht mehr in der Mama oder Papa Rolle bist.

 

Tipp 5

Gut ist gut genug.

Die Versuchung ist sehr gross, dass du, wenn du zuhause arbeitest, viel mehr arbeitest als was von dir erwartet wird. Wenn du schon geneigt bist perfektionistisch zu sein und viel zu arbeiten, musst du aufpassen, dass du nicht mit erhobenem Haupt in diese Falle rennst.

Höchstwahrscheinlich setzt du dich jetzt mit ganz neuen Sachen auseinander und in Kombination mit einem Perfektionismus kann dies eine riesiger Stressfaktor sein. Genau das können wir jetzt im Moment nicht auch noch dazu gebrauchen. Achte darauf was die wirklich wichtigen Sachen in deinem Lehrprozess sind. Lass die extra Sachen sein für was sie sind.

Solange dir die Extras Spass machen und Energie geben ist es ok. Wenn du deine Energie für andere Sachen brauchst, lasse sie doch einfach sein.

 

Tipp 6

Teile deine Erfahrungen und Gefühle

Wenn du in bestimmten Situationen Frustration, Schwierigkeiten oder Traurigkeit erfährst, teile dies mit Kollegen und/oder Freunden, sodass sie weniger werden können und du Zusammengehörigkeit erfährst.

Die Chance ist gross, dass es für Andere schön ist zu hören, dass sie nicht die einzigen sind die Schwierigkeiten haben.

Wir sitzen alle im gleichen Boot und müssen rudern mit den Paddel die wir haben.

 

Tipp7

Bewege dich!

Bewege dich! Egal wie, wann und wo!

Bewege dich! Egal wie, wann und wo!

Wenn du gezwungen bist Home Office zu machen, bewegst du dich höchstwahrscheinlich weniger. Bewegung ist nicht nur gesund für deinen Körper sondern auch für dein Gehirn.

Baue Pausen in deinem Tag ein, sodass du deine Sinne auf andere Sachen konzentrieren kannst.

Vielleicht ist stehend arbeiten auch eine Möglichkeit nicht träge (und schwerer) zu werden.

Es gibt viele Möglichkeiten. Suche dir etwas aus was bei dir passt.

Yoga, Tanzen, laufen, Kraft Übungen, etc…

Es wird im Moment viel online angeboten… wenn du lieber keine Zuschauer hast, kannst du das Video ausschalten ;-)

Tipp 8

Sei dir bewusst was GUT geht

In der jetzigen Situation bleiben Komplimente oft auf der Strecke. Wir arbeiten viel und weil alles neu ist müssen wir aus unseren Fehlern lernen. Unser Gehirn ist leider oft so programmiert, dass wir vor allem die negativen Erfahrungen speichern.

Darum ist es jetzt noch wichtiger, dass wir die positiven Erfahrungen bewusst wahrnehmen und zufrieden sind mit allem was wir schaffen (und auch nicht schaffen). Wenn wir Erfolg bewusst wahrnehmen, und uns einen Moment Zeit geben zu fühlen wie der Erfolg sich in unserem Körper anfühlt speichern wir ein Gefühl des Glücks.

Du könntest diese ‚Übung‘ als Ritual für deine ganze Familie einführen und zusammen schauen, was alles gut war. Es wird eine entspannte Stimmung geben, wobei alle sich gut fühlen. Die Zusammengehörigkeit der Familie wird damit gestärkt. 

Du kannst täglich diese Übungen machen, um das Positive zu unterstützen:

-       Schau mal ob du fünf Sachen findest, für welche du Dankbar bist und dich happy machen.

-       Wähle eine Situation aus, in welcher du zufrieden warst und schreibe auf oder erzähle wie du da vorgegangen bist.

-       Erzähle mindestens einer Person, was du geschätzt hast an diesem Tag.

Wenn es dich interessiert, kannst du hier einen wissenschaftlicher Artikel über Glück und Wirtschaft lesen:

http://www.econ.uzh.ch/static/wp_iew/iewwp417.pdf

oder auch einen Ted-talk über glückliches Leben (ca. 12 Min.):

https://www.ted.com/talks/robert_waldinger_what_makes_a_good_life_lessons_from_the_longest_study_on_happiness?language=de

 

Liebe was du tust, auch wenn du jetzt gerade nicht tun kannst was du liebst…

Mache das Beste aus dieser Situation. Es gibt soviel Inspiration um uns herum!

Bleibe Gesund, und habe viel Spass an dieser etwas andere Form von arbeiten!

 

Herzlichst

Erica Fankhauser